Fünfzig bis siebzig Prozent aller Frauen bekommen mindestens einmal in ihrem Leben eine Blasenentzündung. Etwa fünf bis zehn Prozent der Frauen in Deutschland leiden an einer chronischen Blasenentzündung und erleiden dauerhaft Blasenentzündung Symptome. Das heißt, sie bekommen mindestens zwei Mal pro Halbjahr oder drei Mal pro Jahr einen Harnwegsinfekt.
Die Diagnose Blasenentzündung (auch Harnwegsinfekt, Cystitis oder eingedeutscht Zystitis genannt) bezeichnet eine Entzündung der Schleimhaut, welche die Harnwege auskleidet. Die Harnwege (harnableitenden Wege) bestehen aus den Nierenbecken, den Harnleitern, welche die Verbindung zwischen Nierenbecken und Harnblase herstellen, der Harnblase und der nach außen führenden Harnröhre.
Auslöser sind Bakterien
Auslöser sind meistens Bakterien. Bei Frauen treten Harnwegsinfekte viel häufiger auf als bei Männern, da ihre Harnröhre nur etwa drei bis vier Zentimeter lang ist. Dadurch gelangen Bakterien sehr schnell in die Blase. Die Harnröhre von Männern verläuft durch den Penis und ist dementsprechend wesentlich länger. Aufgrund dieses anatomischen Unterschiedes leiden Männer viel seltener an Blasenentzündungen.
Bis die krank machenden Keime die Blase erreichen können, werden sie vom lokalen Abwehrsystem in der Schleimhaut der Harnröhre permanent attackiert. Im Kampf gegen die Bakterien schwillt die Blasenwand an und entzündet sich. Je stärker die Entzündung wird, umso verletzlicher wird die Blasenschleimhaut und desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass es zu Blutungen kommt.
Untere und obere Harnwegsinfektionen
Wenn die Bakterien nicht in der Blase bleiben, sondern über die Harnleiter weiter nach oben in Richtung der Nieren steigen und dort die Nierenbecken besiedeln, kann eine Nierenbeckenentzündung die Folge sein. Dieser Fall wird als obere Harnwegsinfektion bezeichnet, während eine Blasenentzündung oder auch eine Harnröhrenentzündung zu den unteren Harnwegsinfektionen gehören.
Die Blasenentzündung Symptome einer unteren Harnwegsinfektion sind Brennen und Schmerzen beim Wasserlassen (Algurie), erschwerte Blasenentleerung (Dysurie), ständiger Harndrang, ohne dass viel Urin gelassen werden kann (Pollakisurie), dunkelfarbiger, trüber und schlecht riechender Urin, manchmal mit Blut vermischt, sowie Bauchkrämpfe und Unterleibsschmerzen.
Kommen hohes Fieber, Schüttelfrost, Schmerzen in der Nierengegend und ein schweres Krankheitsgefühl hinzu, liegen Anzeichen dafür vor, dass die Infektion in die oberen Harnwege aufgestiegen ist.
Bei oberen Harnwegsinfektionen besteht das Risiko, dass sich die Bakterien über den Blutkreislauf im gesamten Organismus verbreiten. Dies wiederum kann zu einer Sepsis (Blutvergiftung) mit Fieber und im Extremfall zu Organversagen mit möglicherweise tödlichen Folgen führen. Nierenbeckenentzündungen müssen aus diesem Grund dringend vom Arzt behandelt werden.
Chronische Blasenentzündungen
Nach der Behandlung eines unkomplizierten Harnwegsinfekts mit Antibiotika verschwinden die Blasenentzündung Symptome meist rasch. Das Problem besteht darin, dass die Schmerzen oft nach wenigen Wochen schon wieder zurück sind. Fünfzig Prozent aller Frauen mit Blasenentzündungen erleiden innerhalb desselben Jahres eine weitere Blasenentzündung. Etliche Patientinnen leiden jedoch noch sehr viel öfter – alle sechs Wochen oder noch häufiger – unter Harnwegsinfekten.
Selbstverständlich werden auch diese Betroffenen bei jeder einzelnen Blasenentzündung mit Antibiotika therapiert. Manche erhalten auch eine prophylaktische Dauertherapie. Dabei nimmt die Patientin sechs Monate, zwei Jahre oder gar bis zu fünf Jahre lang täglich vor dem Schlafengehen ein Antibiotikum ein – und dies der Tatsache zum Trotz, dass Antibiotika zu den wichtigsten Risikofaktoren für die Entstehung einer erneuten Blasenentzündung gehören.
Ein chronischer Verlauf kann folgenschwere Komplikationen mit sich bringen. Dazu gehört beispielsweise das Absterben von Blasengewebe, welches zu einer Blasenschrumpfung führen kann. Ist besonders die Harnröhre betroffen, kann sich diese im Laufe der Zeit verengen.
Blasenentzündungen und Reizblase
Da jede Blasenentzündung auch mit einem Reizzustand einher geht, wundert es kaum, dass zwischen den Krankheitsbildern Harnwegsinfektion und Reizblase Zusammenhänge und Wechselbeziehungen bestehen.
So kann sich aus wiederkehrenden Harnwegsinfektionen im Verlauf der Zeit eine Reizblase entwickeln. Hierbei bleiben die Beschwerden bestehen, ohne dass eine bakterielle Ursache zugrunde liegt. Andererseits kann auch eine dauerhaft gereizte Blase, besonders im Zusammenhang mit Inkontinenz, empfindlich für Keimbesiedelung werden, so dass es immer wieder zu akuten Harnwegsinfekten kommt.
Blasenentzündung Symptome ohne Bakterien: die abakterielle Blasenentzündung
Eine chronische, nicht bakterielle Entzündung der Harnblase wird als interstitielle Cystitis (IC) bezeichnet. Da bei ihr kein Krankheitserreger gefunden wird, wird fälschlicherweise häufig eine Reizblase vermutet. Die richtige Diagnose lässt dementsprechend manchmal jahrelang auf sich warten. Typische Symptome sind starker Harndrang, ständiges Wasserlassen und qualvolle Schmerzen im Unterbauch. Im fortgeschrittenen Stadium können Geschwüre und eine Schrumpfblase die Folge sein, die zu einer operativen Entfernung der Harnblase zwingen. Im Gegensatz zur Reizblase ist bei der IC die Blase tatsächlich entzündet, jedoch nicht (wie bei der klassischen Blasenentzündung) der Innenraum der Blase mitsamt Schleimhaut, sondern das Gewebe der Blasenwand mitsamt Muskeln und Bindegewebe. Dieses Gewebe kommt normalerweise nicht mit dem Harn in Berührung, weshalb auch keine Bakterien im Urin für die Entzündung verantwortlich gemacht werden können.
Die Ursachen der IC sind bis heute nicht vollständig geklärt. Bei Verdacht wird zum Nachweis einer IC häufig eine Blasenspiegelung vorgenommen, um die Diagnose zu erhärten. Diese zeigt im Falle einer IC Einrisse der Blasenschleimhaut mit Blutungen. Für die IC gibt es noch keine Standardtherapie. Therapien setzen i.d.R. systemorientiert an, es werden etwa durch Beobachtung bestimmte problematische Nahrungsmittel wie Kaffee oder Zitrusfrüchte identifiziert und auf sie verzichtet. Bestimmte Medikamente, wie z.B. Hyaluronsäure, sollen die beschädigte GAG-Schicht der Blase wieder herstellen. Gegen die Schmerzen können auch nichtmedikamentöse Methoden helfen, wie Autogenes Training, Akupunktur, TENS, Muskelrelaxation nach Jakobson oder Massagen.
Blasenentzündung bei Männern und Kindern
Auch ältere Männer, bei denen der Harnabfluss durch eine vergrösserte Prostata gestört ist, sowie Kinder, erleiden häufiger eine Blasenentzündung.
Da sexuell aktive Frauen die am häufigsten betroffene Zielgruppe (chronischer) Blasenentzündungen darstellen, behandelt dieser Blog jedoch Aspekte und Tipps für speziell für diese Gruppe.
*Hinweis: Ich möchte ausdrücklich darauf hinweisen, dass ich keine Medizinerin bin, sondern aufgrund meiner eigenen Geschichte auf die Suche nach natürlichen Lösungsansätzen für Blasenentzündungen gegangen bin, über die ich hier berichte. Dieser Blog dient reinen Informationszwecken und kann eine ärztliche Behandlung nicht ersetzen. Die hier veröffentlichten Informationen dürfen keinesfalls als Empfehlung zur Selbstmedikation verstanden werden. Bei ernsthaften gesundheitlichen Beschwerden sollte unbedingt einen Arzt oder Heilpraktiker zurate gezogen werden. *
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